Präventions- und Rehabilitationstraining

In der Trainings- und Therapiebranche werden die Begriffe Präventionstraining und Rehabilitationstrainig gerne als Prehab und Rehab abgekürzt.

Beim Prehab Training wir ein „vorbeugendes“ Training absolviert. Prävention bedeutet vorbeugend/verhütend in Bezug auf eine Krankheit. Ziel ist es durch ein individuell angepasstes Training Verletzungen im Voraus zu vermeiden. Eine bestimmte, nicht gewünschte Entwicklung soll vermieden werden.

Um die Voraussetzungen für ein Prehab Training zu schaffen muss man als erstes die Bewegungsdefizite, Dysbalancen, Kompensationsmuster etc. herausfinden und benennen.

Diese kann man zum Beispiel mit einem Functional Movement Screen (FMS) erfassen. Beim FMS Test werden 7 Übungen durchgeführt um Mobilität, Stabilität, Kraft, Gleichgewicht, Links-Rechts-Vergleiche etc. zu bewerten. Die Bewertung geht von 0 Punkte = Schmerzen bei der Ausführung bis zu 3 Punkte = Perfekte Ausführung. Maximale Punktzahl sind demnach 21 Punkte beim Test.

Laut durchgeführten Studien mit einigen Mannschaften sind Athleten verletzungsanfälliger wenn sie beim Test unter 14 Punkte erreichen.

Nochmal zusammengefasst müssen also alle Schwächen offen gelegt werden, um dann an ihnen zu arbeiten um Verletzungen zu vermeiden. Denn nur wer Kontinuität in seinem Trainingsprozess hat, kann mit einer stetigen Progression besser und gesünder werden. Eine Verletzung unterbricht diesen Prozess und man bleibt auf dem Level wo man ist oder startet im schlimmsten Fall, je nach Art und Dauer der Verletzung, von vorne. Dies gilt es durch ein Prehab Training zu vermeiden.

 

Die meisten Menschen suchen jedoch leider immer erst Hilfe wenn die Schmerzen/Symptome bereits da und sehr stark geworden sind.

Es würde einiges vereinfachen, wenn man das Training ohne starke Schmerzen startet. Doch ist das Kind in den Brunnen gefallen ist auch dies noch kein Beinbruch :)

 

Dafür gibt es ja noch das Rehab Training. Dies kann man als das „Wiedereingliederungs-Training“ definieren. Ziel ist es bei Schmerzen oder nach einer Verletzung die vorherige Leistungsfähigkeit des Körpers/Organismuses wieder herzustellen. Entscheidend ist bei der Reha die Frage nach dem Hauptproblem, dem Aktivitätslevel und dem Ziel des Patienten. Auch hier kann zum Start u.a. der FMS Test verwendet werden um Ausgangswerte zu bekommen.

Des Weiteren eignet sich das Konzept des OS Instituts - Der Return To Activity Algorithmus – um die Reha erfolgreich zu gestalten. Hierbei durchläuft der Sportler 4 Level mit Übungen und abschließenden Testungen (je Level). Die einzelnen Phasen sind:

  • Return to Activity = Wiedererlangen der Basisfunktionen z.B. Stehen auf einem Bein
  • Return to Sport = Ist erreicht wenn man wieder sportartspezifisch trainieren kann, als Beispiel: Teile des Mannschaftstrainings/ Trainings können wieder durchgeführt werden.
  • Return to Play = Rückkehr zur vollen Sportfähigkeit. Der Patient/Sportler ist ohne Einschränkungen wieder voll Leistungsfähig. Keine Einschränkung mehr beim Training.
  • Return to Competition = Wenn der Sportler wieder über die gesamte Dauer oder den gesamten Umfang am Wettkampf teilnehmen kann. Zwischen Training (Play) und Wettkampf (Competition) gibt es einen großen Unterschied (nur wichtig für Competition-Sportler)

 

Wie oben erwähnt gibt es für jede Phase  unterschiedliche Übungen und Tests. Nur wenn die jeweiligen Tests bestanden werden kommt man in die nächste Phase. Werden die Tests nicht bestanden oder es treten Schmerzen auf erhält man Korrekturübungen.

Also gehen wir die Probleme an.

 

Change the way you live

PTP- Hannover

 

Literatur:

OS Institut- bewgung für orthopädie & sportmedizin (Zertifizierung), (2018), Fortbildung Prehab/Rehab Ordner.  München

BSA-Akademie, Lehrbrief Athletiktrainer, Saarbrücken

Erhardt, D., (2012), Praxishandbuch funktionelles Trainiong, Thieme Verlag, Stuttgart